Die Geburtstagsfeier meines Mannes ist vorbei und was soll ich sagen.... Es war der absolute Hammer.
Angefangen hatte alles um 15 Uhr, damit die Kinder auch noch etwas dabei sein konnten. Das Motto war "Don't be Blue, wear Blue". Zuerst dachte ich, wie kann er nur so ein Motto wählen... BLAU... Ich habe nichts in blau.... Aber dann bin ich losgezogen und habe mir mal wieder neue Klamotten und neuen Schmuck gegönnt. Jetzt, wo ich so lange nicht mehr getrunken habe, ist das auf jeden Fall drin :) Passend zum Outfit habe ich mir noch blauen Nagellack und blauen Kajal gekauft. Wenn schon, denn schon. Das Motto habe ich sehr ernst genommen.
Als wir ankamen, waren noch keine Gäste da. Der DJ baute gerade sein Pult auf und machte den Soundcheck. Die Kinder sind sofort zum See gelaufen und haben im Sand gespielt. Wir hatten unser Au-Pair natürlich mitgenommen, damit ich auch etwas von der Party habe. Langsam trudelten die ersten Gäste ein. Eine 6-Liter-Flasche Champagner wurde geöffnet und verschiedene Aperitifs wurden gereicht. Ich bestellte mir zunächst einen alkoholfreien Hugo. Nach zwei Gläsern wurde es mir etwas zu süß, weshalb ich auf Wasser umgestiegen bin.
Die Leute wurden mit der Zeit alle etwas gesprächiger und der Alkohol zeigte bei den ersten seine Wirkung. In der Hitze geht das immer schneller. Ich fühlte mich blendend und vermisste den Alkohol 0,0. Nach zwei Stunden wurde dann das Essen serviert. Ich bin dann auf einen sehr guten alkoholfreien Prosecco umgestiegen. Niemand hat gemerkt, dass ich etwas Alkoholfreies im Glas hatte. Dann legte der DJ so richtig los und viele tanzten nach dem Essen. Ich sprang genauso auf, nachdem eines meiner Lieblingslieder lief. Ich tanzte für mindestens 30 Minuten, bis ich auf die Uhr sag. 19 Uhr... die Kinder müssen ins Bett. Ich sammelte also alle ein und fuhr mit Kindern, Hund und Au-Pai nach Hause. Beide sind auf der kurzen Fahrt eingeschlafen. So soll es sein. Ich trug sie nacheinander ins Bett, küsste sie auf die Stirn und schloss die Türe.
So konnte ich wieder zum Fest zurückkehren. Inzwischen bemerkte ich bei vielen Gästen den Alkohol. Der eine oder andere schwankte, die Augen wurden kleiner und ich wurde ständig umarmt. War ich auch immer so anhänglich, wenn ich was getrunken hatte? Ja wahrscheinlich schon. Aber es war ok für mich.
Der DJ spielte wieder ein tolles Lied nach dem anderen und ich hüpfte herum, dass es kein Halten mehr gab. Es hat so viel Spaß gemacht. Vor allem musste ich diesmal keine Angst haben, das Gleichgewicht zu verlieren. Das passierte mir im betrunkenen Zustand regelmäßig. Langsam wurde es auch dunkler. Ich unterhielt mich noch nett mit den Gästen, tanzte ab und zu und beschloss auf dem Höhepunkt so langsam nach Hause zu gehen. Es war jetzt 22.30 Uhr und ich wollte nicht, dass die Kinder aufwachen und ich neben ihnen liege.
Mein Mann wollte eigentlich auch mitkommen, aber er war schon sehr betrunken und fand natürlich kein Ende mehr. Was später zu einem traurigen Verlust führen sollte. Ein anderes befreundetes Ehepaar wollte eigentlich auch mitkommen, blieb dann aber doch. Später habe ich erfahren, dass sie mit dem Auto zurückgefahren sind. Etwas, was ich vielleicht auch getan hätte, trotz meines hohen Alkoholkonsums. Aber ich stieg nüchtern in mein Auto, den Kopf voller schöner Momente und voller Glück.
Zu Hause war alles ruhig. Ich schminkte mich ab, putzte meine Zähne und legte mich duftend neben meine Kinder. Etwas, das nie passiert wäre, wenn ich Alkohol getrunken hätte. Schon gar nicht um diese Uhrzeit, denn dann hätte ich auch kein Ende gefunden.
Am nächsten Tag wachten wir alle fit und glücklich auf (außer mein Mann). Als ich ins Wohnzimmer kam, schlug mir eine riesige Alkoholwolke entgegen. Mein Mann ist netterweise auf dem Sofa eingeschlafen. Sehr zerknirscht ging er rüber ins Schlafzimmer, wo er weiterschlief. Es sollte ihm auch den ganzen Tag nicht besser gehen.
Im Laufe des Tages stellte er fest, dass er mit drei Gästen noch betrunken in den See gesprungen war. Dabei legte er seine teure Uhr und sein wertvolles Armband ab.... Ihr könnt euch denken was passiert ist. Er zog es natürlich nicht mehr an und lies es am See liegen. Am nächsten Tag war der Schmuck leider verschwunden und hatte den Besitzer gewechselt. Ja, ja der Alkohol. Er bereute dann auch schnell, dass er nicht doch mit mir mitgefahren ist. Denn nachdem ich gegangen war, passierte nicht mehr so viel. Es wurde nur teurer, der DJ machte Überstunden und die Gespräche waren auch nicht mehr gut. Das Schöne am Nüchternsein ist, dass ich jetzt weiß, wann es Zeit ist, nach Hause zu gehen. Ich bleibe nicht mehr bis zum Schluss, ich finde ein Ende. Im Gegensatz zu vielen anderen. Das ist ein tolles Gefühl. Auch zu wissen, dass es allen anderen sehr schlecht geht, ich aber fit bin und immer noch frisch aussehe:) Unbezahlbar.
Ich kann sagen, dass ich viel Spaß hatte. Viele dachten, ich hätte getrunken, so wie ich getanzt und herumgehüpft bin. Wahrscheinlich sogar mehr, als wenn ich Alkohol getrunken hätte. Und wie gesagt, das Aufstehen am nächsten Tag ist unbezahlbar. Danke, dass ich wieder ein wunderschönes, nüchternes Wochenende erleben durfte.
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